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25. Juni 2019

LOM2LOM: JCI Basel und JCI Cluj

JCI Basel - LOM2LOM: JCI Basel und JCI Cluj

Die persönliche Entwicklung durch Engagement in der Gesellschaft gehört zu den wichtigsten Aktivitäten der JCI, genauso wie die Zusammenarbeit und der Austausch über Kammer- und Landesgrenzen hinweg. Die JCI-Twinnings bzw. LOM2LOM-Projekte sind dabei ein ideales Format, um genau dies in wirkungsvolle Taten umzusetzen.

Wir haben in der JCI Basel die Chance ergriffen, Roxana, ursprünglich ein Mitglied der JCI Cluj, bei uns aufzunehmen. Roxana nutzte die Möglichkeit, um das Twinning vorzubereiten und an der EUKO in Lyon Realität werden zu lassen. Eine unterzeichnete Urkunde war uns natürlich nicht genug, wir wollten das Twinning mit einem wirkungsvollen Projekt zum Leben erwecken. Roxana ermittelte gemeinsam mit JCI Cluj eine Tagesbetreuungsstätte für Kinder- und Jugendliche in einem Roma-Dorf, welche ihre Aufgabe, das Verpflegen und Betreuen der Kinder nach der Schule, nur unter schwierigen Umständen wahrnehmen konnte und von einem tatkräftigen Einsatz der JCI sehr profitieren.

Mindestens so aufwändig wie die Renovation selbst, war die saubere Vorbereitung, damit man während der Zeit vor Ort einen nachhaltigen Impact hinterlassen kann. Durch eine regelmässige Abstimmung mit den Mitgliedern von JCI Cluj, wurde das Fundraising und die Beschaffung der notwendigen Baumaterialien bereits im Vorfeld bestens aufgegleist. Am 22. Juni war es dann soweit, wir von der JCI Basel reisten nach Cluj, wurden herzlichst empfangen und verbrachten ein spannendes verlängertes Wochenende in bester LOM2LOM-Manier. Wobei wir, neben der Renovation, natürlich die Zeit nutzen, um Land, Leute, Kultur und unsere neuen rumänischen JCI-Freunde besser kennenzulernen.
 
Zurück in Basel sind wir nun um zahlreiche Erfahrungen reicher, haben viele neue Freunde gewonnen und weitere Ideen für unser Twinning entwickelt. Bei uns allen hinterliess das Projekt das bleibende Gefühl, mit dieser, wenngleich kleinen Tat, im Leben einiger Kinder eine nachhaltige Verbesserung geschaffen zu haben und wir freuen uns auf die zukünftigen gemeinsamen Projekte mit JCI Cluj im kommenden Jahr.

Vorbereitung: (Oder wie es zum Twinning kam)
Wie viele guten und langlebigen Dinge wäre das LOM2LOM-Projekt Basel – Cluj nicht möglich gewesen, wäre Roxana, ein ehemaliges Mitglied der LOM Cluj, aus beruflichen und familiären Gründen nicht nach Basel gezogen. Hier angekommen, wurde sie sehr schnell ein aktives Mitglieder der LOM Basel und hat es sich von Anfang an zur Aufgabe gemacht, ihre JCI-Freunde aus Basel und Cluj miteinander zu verbinden. Und wie würde das besser gehen als durch ein europäisches Twinning mit einem ersten konkreten Projekt, der Renovierung einer Tagesbetreuungsstätte für Kinder- und Jugendliche in einem Roma-Dorf in Rumänien. Organisiert und geplant durch die AK Training unter der Leitung von Roxana Urs in Zusammenarbeit mit der JCI Cluj.

Unser Besuch in Cluj

Tag 1
Mit viel Vorfreude traf sich die Basler Delegation am Euro Airport Basel Mulhouse. Roxana gab uns noch letzte Instruktionen und schickte uns mit wehmütigen Schritten in die Ferne, da sie selbst aufgrund ihrer Schwangerschaft leider nicht mitkommen konnte. Nach einem angenehmen Flug nach Cluj wurden wir von einer grossen Delegation von freudigen Jaycees in Rumänien begrüsst. Einen solch freundschaftlichen Empfang hätte keiner von uns erwartet. Unser erstes LOM2LOM-Projekt mit Cluj konnte also endlich Fahrt aufnehmen. Nach einem kurzen Abstecher in die Wohnungen der gastfreundschaftlichen Clujer Jaycees, bei denen wir übernachten durften, ging es direkt zur Location für das Nachtessen und der Kammervorstellungen. Für JCI Cluj präsentierte Silvia Oprea, die amtierende Präsidentin, eine Vielzahl an Projekten, die von der Kammer auf die Beine gestellt wurden. Für JCI Basel präsentierte André, wie man in der Schweiz als Jaycee einen gesellschaftlichen Mehrwert schafft. Nach dem Essen und einem angeregten Austausch mit vielen Berührungspunkten wurden noch Gastgeschenke ausgetauscht: Basler Leckerli und Kuhglocke gegen rumänische Kopfbedeckungen. Danach erkundeten wir alle gemeinsam das Nachtleben der jungen und lebendigen Stadt, die doch gar nicht so viel anders ist als Basel: Jung, lebendig und pulsierend zugleich.

Tag 2
Am zweiten Tag stand alles im Zeichen der Kultur. Die Clujer Jaycees wollten uns neben ihren Projekten auch einen Einblick in Land und Leute geben. Dies begannen wir mit der interessanten Besichtigung einer Salzmine im Umland, inklusive einer Bootsfahrt auf einem unterirdischen See. Danach ging es zurück in die Stadt zum Mittagessen. In gleicher Location nahmen wir gemeinsam an einem intensiven Workshop zum Thema «Food Waste Combat» teil, einer Initiative die von Cluj aus ganz Rumänien inspiriert und viele Parallelen zum Schweizer Projekt «No Food Waste» hat. Wir leben eben alle auf der gleichen Erde, die es zu retten gilt. Doch der Tag war noch lange nicht zu Ende. Nach einem Besuch im Geschichtsmuseum und einer interessanten Stadtführung ging es zum Ausklang des Tages. Nach dem Nachtessen revanchierten wir uns für die Gastfreundschaft und organisierten einen Apéro, den wir gemeinsam, nicht ganz regelkonform, auf der Panoramaterrasse über der Stadt genossen. Da in Rumänien der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit nicht erlaubt ist. Doch die Polizei schaute wohlwollend zur Seite und liess uns den Abend gemütlich ausklingen. Denn wir brauchten Kraft für den bevorstehenden Arbeitstag in der lokalen Roma-Community.

Tag 3
Der grosse Tag ist gekommen: Um 6 Uhr morgens sind wir aufgestanden, um uns für den Arbeitstag im Schulhaus der lokalen Community fertig zu machen. Nach der Ankunft haben wir die bereits vorher verladenen Baumaterialien: Laminatboden, Sockelleisten, Farben und Werkzeuge ausgeladen. Als alle, rund zehn Jaycees aus Cluj und vier aus Basel vor Ort waren, haben wir uns in Gruppen aufgeteilt und gingen ans Werk. Da die Wände bereits durch einen Maler vorher gestrichen wurden, konnten wir uns auf die Bodenarbeiten und den Spielplatz konzentrieren. Gemeinsam haben wir Fliesen mit schweren Gerätschaften heraus gehämmert und Isolation auf den blanken Betonboden verlegt, um sodann mit dem Bodenbelag beginnen zu können. Es lag eine Fläche von ca. 150 qm2 verwinkelter Räume vor uns. Somit haben wir den ganzen Tag gemeinsam vermessen, zugeschnitten, gesägt und verlegt, als würden die Jaycees aus Cluj schon ewig mit uns zusammenarbeiten. Ein echter Spass. Als die Männer langsam aber sicher den Boden von hinten nach vorne sauber durchzogen, haben sich die Frauen den Spielgeräten angenommen. Dort wurde Lack entfernt, gemalt und gestrichen, das Gras gekürzt und defekte Geräte repariert, so dass am Abend der Spielplatz wieder in neuem Glanz erstrahlte. Für das leibliche Wohl sorgten die Mitarbeiter von World Vision und einige Bewohner der Community. Mit lokalen Spezialitäten wurden wir nicht nur verwöhnt, sondern bekamen an diesem anstrengenden Tag die lokale Kultur und die Unterschiede zwischen den verschiedenen Ethnien zu spüren. Gleichzeitig wurde es uns aber auch warm ums Herz, als wir merkten, dass unsere Organisation diese Gräben überwindet und in Ländern mit einem grossen Gefälle zwischen Arm und Reich Brücken schlägt. Wir arbeiteten noch bis in den Abend hinein, wo wir nach getaner Arbeit feierlich eine Tafel an die Schulleitung verliehen, welche die Fassade der Schule mit dem LOM2LOM-Logo und dem JCI-Logo ziert.

Was kommt danach
Das nächste LOM2LOM-Projekt wird 2020 in Basel stattfinden. Die Planungen laufen gerade an.

Markus Stauffiger, André Konrad